Während die Positionierung längst ein fester Marketing-Bestandteil ist, sind sich beim Personal Branding viele (Solo-)Selbstständige unsicher:
Vor allem, weil sich alle möglichen Dienstleister und Experten dieses Thema auf die Fahnen geschrieben haben – von der Designerin bis zum Fotografen, alle machen was mit Personal Branding.
Ist Personal Branding also nur ein Modewort und Marketing-Trend? Oder doch ein wichtiger Bestandteil von deinem Marketing und ein Erfolgsfaktor für deine Selbstständigkeit?
In diesem Artikel erfährst du:
„Du brauchst eine spitze Positionierung und ein authentisches Personal Branding!“ Vielleicht hast du diesen Satz ja auch schon mal gelesen oder gehört.
Aber ist das nur ein Marketing-Hype? Oder doch verdammt wichtig für deine Selbstständigkeit?
Um es kurz zu machen:
Ja, Personal Branding wird aktuell ziemlich gehyped. Und auch die Begriffe Positionierung und Nische werden ziemlich inflationär verwendet.
Aber …
Personal Branding mit deiner echten Persönlichkeit UND deine eindeutige Positionierung sind die Grundlage für deine ganze Selbstständigkeit!
Sie sind kein kurzweiliger Marketing-Trend, kein nice-to-have.
Sondern maßgebend und erfolgsentscheidend für alle Unternehmen – auch für dich als (Solo-)Selbstständige*r!
Darf ich dir in diesem Zusammenhang ein Geheimnis verraten? Personal Branding und Positionierung gehören zusammen. So wie Salz und Pfeffer.
Sie sind die wichtigsten Werkzeuge, wenn es darum geht, ein solides Business zu schaffen, sichtbar zu werden, neue Kunden zu gewinnen, sie von dir zu überzeugen und schlussendlich zu verkaufen.
Eng damit verbunden ist das Schubladen-Denken …
Auch wenn wir es gerne glauben würden, wir sind keineswegs so rational und überlegt wie wir es gerne hätten.
Vielmehr entscheiden wir emotional … und vor allem unbewusst!
Der größte Teil unserer Entscheidungen – Experten sprechen dabei von bis zu 95% – trifft unser Gehirn völlig automatisch.
Dabei möchte es sich unser Gehirn so einfach wie möglich machen. Und so steckt es alles was wir wahrnehmen in eine Schublade, um spätere Entscheidungen zu vereinfachen!
Beispiel gefällig?
Weißer Mantel … Schublade auf und zack, wir wissen, dass die Person eine Ärztin oder ein Krankenpfleger ist. Und vielleicht hast du sogar einen ganz bestimmten Charakter aus deiner Lieblings-Krankenhaus-Serie vor Augen. So schnell kann’s gehen!
Mit deinem Personal Branding und deiner Positionierung steckt dich deine Zielgruppe sofort in eine bestimmte Schublade – und zwar, in die du gesteckt werden willst.
Weil sie sofort erkennen:
Und das, ohne dich wirklich zu kennen. Erster Eindruck … und zack … Schublade!
Wenn du aber nicht sofort einsortierbar bist, also potenzielle Kunden bzw. ihr Unterbewusstsein länger überlegen müssen, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
Du wirst in die Krims-Krams-Schublade gesteckt. In die eine Schublade, in die alles rein kommt – aber nie wieder raus.
Du wirst sofort wieder vergessen.
Zudem ist es verdammt schwer, den ersten Eindruck, den jemand von dir hat, zu korrigieren. Wenn du mal in einer Schublade drin bist, kommst du nur schwer wieder raus.
Alles nicht gerade schön und erfolgversprechend, oder?
Also kümmere dich darum, in welche Schublade du gesteckt wirst – dein Personal Branding und deine Positionierung sind die Lösung!
Wenn du in die richtige Schublade gesteckt wirst, hat das natürlich Vorteile für dich und deine Selbstständigkeit!
Wenn bei deiner Zielgruppe ein bestimmtes Problem entsteht oder Bedürfnis aufkommen – also genau das was du löst – sollte ihnen sofort ein Gedanke kommen: „Dafür kenn‘ ich genau den richtigen Lösungsbringer!“
Natürlich steht außer Frage, dass du dieser Lösungsbringer bist.
Wie schon geschrieben: Wenn dich deine Kunden nicht einordnen können, bist du raus. Und wenn nicht, wird es verdammt schwer, dich als optimaler Lösungsbringer ins Spiel zu bringen. Vor allem, wenn andere Anbieter schon in der richtigen Schublade sitzen.
Kannst du aber ganz klar ein Thema und eine Lösung – und somit eine Schublade – besetzen, hast du den Kenn-ich-schon-Bonus. Und du wirst als Experte – als Expertin – auf diesem Gebiet gesehen.
Wenn du dich so zeigst, wie du bist – also mit deinen Werten, Eigenschaften sowie Ecken und Kanten, wirst du für deine Zielgruppe greifbar und eben „einordenbar“.
Sie wissen, wofür du stehst, welcher Typ du bist und woran sie bei dir sind … und können sofort eine Beziehung zu dir aufbauen!
Alle dieses Punkte zusammen sorgen dafür, dass du bei deiner Zielgruppe Vertrauen, Orientierung und Sicherheit schaffst.
Und das erleichtert sie bei ihren Entscheidungen ungemein – Entscheidungen, ob sie …
… dir ihre Aufmerksamkeit schenken sollen.
… sich näher mit dir beschäftigen sollen.
… über dein Angebot überhaupt nachdenken sollen.
… dich schlussendlich kaufen sollen.
Du siehst, ein authentisches Personal Branding und eine eindeutige Positionierung haben zahlreiche Vorteile. Daneben sind sie auch die Grundlage für dein gesamtes Marketing. Mit ihnen bestimmst du nicht nur dein eigentliches Angebot (die Lösung für deine Kunden). Sondern auch deinen gesamten Auftritt (Design und Stil) und alles was du kommunizierst (Inhalte, Emotionen, Storytelling, Wording, Medien).
Du erleichterst dir dein Marketing ungemein. Weil du weißt, wo du stehst und was Sache ist – vom Angebot bis zur Zielgruppe – und was du bewusst von dir zeigst!
Dabei ist dein Personal Branding nicht wichtiger oder unwichtiger als deine Positionierung. Vielmehr brauchst du beides, um wirkungsvoll handeln und zielgerichtet Marketing betreiben zu können.
Viele zäumen dabei das Pferd aber von hinten auf. Das habe ich vor allem in meiner Zeit als Grafiker und Webdesigner gesehen.
Ein schickes Logo und eine super Website stehen bei vielen Selbstständigen im Vordergrund. Über ihr Angebot, ihre Zielgruppe, ihre Botschaften und über ihre Persönlichkeit machen sich aber die wenigsten Gedanken. Wichtig ist ein schöner und schneller Auftritt – etwas, was man herzeigen kann.
Aber genau dazu braucht es zuerst deine Positionierung – und dann dein Personal Branding.
Denn dein Design und Auftritt ist …
1. der visuelle Ausdruck deiner Positionierung.
2. nur ein Teil vom Personal Branding.
Ohne deine Positionierung weißt du nicht, welches Design deine Zielgruppe anspricht – weil du deine Zielgruppe gar nicht kennst.
Ohne deine Positionierung weißt du aber auch nicht, womit du überhaupt Werbung machen sollst, weil du kein klares Angebot – keine Lösung – hast.
Und ohne deine Persönlichkeit zu kennen, weißt du auch nicht, wofür du stehst – was deine Werte und Eigenschaften sind. Und in welchem Stil du auftrittst.
Also …
Kümmere dich zuerst um deine Positionierung – also um dein Angebot und deine Zielgruppe. Und dann um dein Personal Branding. Vor allem in Bezug auf die Facetten deiner Persönlichkeit, die du ganz bewusst zeigen willst.
Damit du eben in die richtige Schublade gesteckt wirst.
Und erst dann ist der richtige Zeitpunkt für Logo, Website und Co.
Das „eine“ Alleinstellungsmerkmal gibt es schon lange nicht mehr – denn im Grunde kann alles kopiert werden. Auch dein Angebot.
Und auch wenn es jetzt hart für dich ist:
Wissen und Methoden sind KEIN Alleinstellungsmerkmal.
Nur was dann?
Ein unschlagbares Alleinstellungsmerkmal besteht heute aus mehreren Aspekten.
Diese Aspekte kennst du aber nur, wenn du dich mit deiner Persönlichkeit, deiner Zielgruppe und deinem Angebot – aber auch deinen Mitbewerbern – beschäftigst.
Oder andersrum: Ohne Personal Branding und Positionierung auch kein Alleinstellungsmerkmal!
Dein Personal Branding und deine Positionierung sind keine Trends, die bald wieder verschwinden. Und schon gar nicht sind sie ein nice-to-have.
Vielmehr sind sie für dich und dein Unternehmen erfolgsentscheidend, da sie auf zahlreichen Ebenen wirken!
In diesem Sinn – bleib du selbst und gehe deinen eigenen Weg, dein
PS: Du bist dir über deine Positionierung noch unklar oder bist dir unsicher, ob es wirklich sinnvoll ist, diesen oder jenen Aspekt deiner Persönlichkeit zu zeigen? Dann lass uns doch einfach ganz ungezwungen darüber tratschen – ich bin mir sicher, dass ich dich unterstützen kann!